Der Product Owner – Hofnarr, König oder doch Kaiser?

Im klassischen Scrum übernimmt der Product Owner die Rolle des Kunden bzw. betreut die Wünsche an das Produkt aus Kundensicht. Er kennt die Vision, verantwortet den Funktionsumfang, priorisiert das Backlog und nimmt die die erbrachte Leistung ab.

Er agiert dabei im Spannungsfeld von Funktionsumfang, Zeit, Kosten, Qualität und dem Erfolg.

Er verantwortet gegenüber der Unternehmensführung eine schnelle Produkteinführung zu akzeptablen Kosten und in einer vertretbaren Qualität.

 

Gerade in diesem Punkt erlebe ich immer wieder, dass die Rolle des Product Owner in der agilen Entwicklung der eines Hofnarren ähnelt.

Oftmals wird er „sanft“ darauf hingewiesen, dass doch Dies oder Jenes viel wichtiger wäre und er dies doch bitte berücksichtigen möge.

Auch ist er als Hofnarr der Überbringer von schlechten Nachrichten, wenn es mal nicht optimal läuft (was ja durchaus mal sein kann).

 

Oder ist er der König des Produkts, da er dem Team genau sagen kann, was das Produkt soll?

Er ist Herr des priorisierten Funktions-Backlogs und bestimmt daher die Inhalte und agiert als Kunde – und der Kunde ist ja bekanntlich der König.

 

Mit der Entscheidung ob am Ende des Sprints das Ziel erreicht wurde bzw. die entwickelten Features abgenommen werden können, handelt er wie ein römischer Kaiser mit dem schicksalsbringenden Daumen.

 

Aus meiner Sicht ist der Product Owner König und Kaiser in einer Person. Aber er sollte niemals der Hofnarr sein.

Er hat eine der einflussreichsten Rollen in der agilen Entwicklung – und sollte daher mit einer gesunden Dosis Selbstvertrauen die Rollen in einer motivierenden und humanen Art und Weise beherrschen.

 

Aus diesem Grunde ist es sinnvoll nicht irgendjemand, der gerade frei ist, zum Product Owner zu ernennen, sondern den Besten den man finden kann.

 

Lang lebe der Product Owner!

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